Unser Vereinsmitglied Michael stellt sein Spiel des Monats vor:
Dezember – mit fortschreitenden Alter wird mein Blick für Monat nostalgischer. Der Advent, die Feiertage und viel Zeit mit der Familie, die man mit Aktivitäten wie Brettspielen füllen kann. So war es jedenfalls als ich noch ein Kind war. Es gab jedes Jahr zu Weihnachten eine neues Brettspiel für die Familie. Eines Jahres hatte meine Mutter dieser Tradition eine pädagogisches Note gegeben – Sie hatte erhofft meine Lese-Rechtschreib-Schwäche zu mindern – und kaufte Scrabble.
Dieses Spiel ist anderes, war uns von Beginn an klar. Es hat eine zeitlose Ästhetik, die seinem Alter gerecht wird, ein karrietes Spielbrett mit monochromen grünem Hintergrund. In kreuzendem Muster sind blaue, rote und beige Felder abgesetzt. Beim Aufbau kommen Erinnerungen an Flanellhemden und schottische Kilts. Die quadratischen holzfarbenen Buchstabenplättchen in der serifenlosen Schriftart Eurostile vermittelt die ruhige und klare Haltung die nötig ist um Freude an den Spiel zu finden. Das rascheln der Plättchen in dem Beutel, der kreisend am Tisch wandert, entfaltet eine meditative Geräuschkulisse, unterstützt durch das hohe klackende Geräusch wenn die Buchstaben auf das Brett gelegt werden. Kurz gesagt: Die unveränderte Aufmachung des Spiels hält den Jahrzehnten stand.
Erstmals erschien es 1949 unter diesem Namen und wurde hunderte-millionenmal verkauft. Es fällt historisch zusammen mit dem Aufkommen der Kreuzworträtsel in Zeitungen. Es gibt unzählige Filme, Serien und Bücher in denen das Spiel vorkommt. Es werden internationale Turniere abgehalten mit ihren eigenen Stars und legendären Partien und Zügen. Es ist eines der erfolgreichsten Spiele die jemals veröffentlicht wurden.Einen Effekt auf meine Lese-Rechtschreib-Schwäche hatte Scrabble nicht. Geholfen hat nur Lesen, viel Lesen.